Finnland und die Bären

Das Wetter in Simo war mit bis zu 24° sehr sommerlich, wir waren bekleidungsmäßig gar nicht auf Sommer eingestellt.Für Hans hatten wir unterwegs schon eine kurze Hose gekauft, ich hatte zum Glück eine dünne Stoffhose mit…für die Rückreise über Grömitz gedacht. Leider war auf dem Platz Camping verboten, so dass wir unsere Stühle nicht rausholen durften. Das war bei der Wärme schon arg, denn die Holzbänke waren …wie es Holz so an sich hat… und nach der langen Fahrt nicht angenehm. Im Womo selbst waren die Temperaturen hochsommerlich, und am Abend kühlte es sich nicht besonders ab,erst Nachts. Deshalb war schlafen auch nicht so prickelnd.

Am nächsten Morgen starteten wir zu einem Campingplatz am Oulujärvisee, der angeblich ein Spitzenplatz sein soll…sagen wir mal lieber ein Campingplatz mit Spitzenpreisen,denn er schlug mit 56€ zu Buche.Warum wir einen Campingplatz wählten? Eigentlich wollten wir endlich mal Waschmaschine und Trockner nutzen,denn in 17 Tagen hatte sich trotz sparsamer Verwendung Einiges angesammelt. Aber dann bekamen wir große Augen: 7 € für 1x waschen und 3,50€ für den Trockner. Und für Strom am Platz 7,50€…den nahmen wir dann aber nicht. Einmal wurde Wäsche( Kleinteile) in der Womo-Küche gewaschen und draußen zwischen die Bäume auf eine Leine gehängt,bis einige Leute anfingen, den großen Gemeinschaftsgrill anzuwerfen, der Qualm zog dann Richtung Wäsche.Darauf hin wurde das Womo innen „dekoriert“ ,und am nächsten Tag wurden notgedrungen 2 x Waschmaschine und Trockner benutzt…na ja ,in Wirklichkeit 3, denn es passte nicht alles rein und dann wurde auch zu allem Übel nicht richtig geschleudert und nicht richtig getrocknet, auch nicht bei einem anderen Waschprogramm.Bei dem Preis natürlich ärgerlich,und das habe ich auch geäußert.Mal sehen, was passiert.

Unterwegs blühten gerade die Tulpen, Osterglocken sahen wir auch.

So hält Mann es aus.

Das Wetter war zum Glück bis in den frühen Nachmittag gut, so dass zwischen den Bäumen eine Wäscheleine gespannt wurde und so die Restfeuchte durch den leichten Wind entfleuchte.

Fischreicher See

Bald zog sich der Himmel zu ,und es begann etwas zu stürmen. Zeit für Foto-und Bildbearbeitung und weitere Planung. Der nächste Morgen startete wieder mit super Wetter,unterwegs zu den Stromschnellen Lentuankoski hatten wir um die 20°.

Ja, über solch einen Steg kann Frau gehen.

Eine geniale Location!

Immer schön aufpassen, wo Frau geht.

Die kleinen Angler in den Stromschnellen

Wasserspiele

Der Angler, leider durch einen kräftigen Regenguß gestört, danach schien wieder die Sonne.

Als wir zum Übernachten auf einem kleinen Platz standen,ging ein heftiges Gewitter ganz in der Nähe los.

Es brachte für den nächsten Tag eine krasse Abkühlung um gut 10 Grad und bedeckten Himmel. Wir kauften ein und suchten dann den Campingplatz an den Stromschnellen auf, wo wir 2 Tage blieben.

Leider kam man wegen Überflutung des Weges nicht zum 2.Teil der Stromschnellen.

Am 2.Tag schien zwar die Sonne, aber es wehte ein stürmisch kalter Wind.

Allmählich näherten wir uns unserem großen Ziel…der Bärenfotografie bei wildbrownbear.fi. Zuvor legten wir an einem versteckten Badeplatz eine Übernachtungsnacht ein, dieses Mal bei schönem Wetter, um dann am nächsten Tag das Gelände von Ari aufzusuchen.

Am nächsten Nachmittag begann dann das Abenteuer. Gegen 17.30 Uhr wurden wir nach einer kurzen Einführung mit Erklärungen zum Verhalten in den Fotohütten über Stock und Stein und anschließend über einen schmalen Steg durchs Moor zu den Hütten geführt.

Wir richteten uns in Hütte 7 (am Waldrand) ein und warteten ,Hans schlief ein paar Stunden.

Auch ich legte mich ein paar Mal hin,gut verpackt in unserem Ansitzsack, schlief aber nicht,diente nur der Rückenentspannung.

Gegen 23.25 Uhr bemerkte ich den ersten Bären, Hans sprang schnell auf, und er  konnte den etwa 2-3 Jahren alten Bären kurz beobachten und fotografieren, bei mir standen die Bäume im Weg. Dann passierte eine gute halbe Stunde nichts mehr, bis plötzlich eine helle Bärin auftauchte, die von einem mächtigen Männchen verfolgt wurde. Das war schon spannend, denn die Entfernung war nicht groß. Wir schätzten sie auf ca-8-10m. Da das Weibchen scheinbar nichts vom Männchen hielt, verschwand sie wieder, und er rannte hinterher. Nach einer Weile kamen die beiden wieder zurück, dieses Mal in größerer Entfernung. Das Ganze wiederholte sich noch einmal, und dann war Ruhe. Nun mussten wir die Zeit bis 7.00Uhr überstehen, was uns nicht immer gut gelang, denn außer der Bären kamen  keinerlei Tiere, es war langweilig. Hans schlief ein wenig, und ich passte auf. Aber wir haben beide gemerkt, dass wir derartige Aktionen in unserem Alter nicht mehr gut packen.

Bitte beachten: Die Fotos entstanden um Mitternacht herum und im Wald, deshalb mussten sehr hohe ISO- Zahlen verwendet werden, bis hin zu 20000 ISO.

Gegen 6.30 Uhr packten wir allmählich unsere Sachen, und um 7.00 Uhr durften wir die Hütte wieder verlassen und uns auf den Rückweg machen. Danach wurde gefrühstückt, und dann legten wir uns schlafen, was aber nur mittelprächtig gelang.

Nach dem Blick auf mein rechtes Bein  fiel eine Entscheidung: Wir lassen die nächste Übernachtung in der Hütte sausen und fahren nach Hause, damit ich eine vernünftige Behandlung beginnen konnte. Die Stelle sah nämlich inzwischen gar nicht gut aus.

Sowas habe ich noch nie gehabt. Zig Zecken hatte ich schon  in meinem ganzen Leben, einfach mit Kopf gezogen, fertig. Nie war was, und nun ausgerechnet während unserer Tour. In Finnland kennt man Zecken gar nicht…denen ist es dort wohl zu kalt… deswegen sind die Erfahrungen der Ärzte eher gering. Dann also lieber nach Hause zum informierten Hausarzt. Somit starteten wir um 13. 30 Uhr am Freitag und kamen am Sonntagabend nach 2200km zuhause an. Die späte Stunde war dem Megastau vor und rund um Hamburg wegen langer Baustellen und Problemen im Elbtunnel  geschuldet.

Am nächsten Morgen ging ich dann gleich zum Arzt, und nun heißt es 3 Wochen Antibiotika mit den entsprechenden Folgen.

Als letztes hier noch die Fotos der Rückreise, z.B. schicke alte Autos.

 Auch diverse moderne Brücken passierten wir.

Diesen Anblick kennen wir doch. Vor ein paar Wochen fuhren wir mit der Fähre unter der Brücke durch.

Die nächste Ansicht wirkt etwas verwirrend. Wo geht die Straße weiter???

Ok, im Tunnel.

Das war’s.